Einleitung
In der Welt der Online-Zahlungen begegnen Händler unter Umständen dem Phänomen der "Soft Declines", insbesondere im Kontext von 3-D Secure 2 (3DS2) Transaktionen. Diese Situation kann auftreten, wenn bestimmte Bedingungen nicht erfüllt werden, wie beispielsweise bei der Verwendung von Credential on File (CoF) Transaktionen. Um zu verstehen, warum Soft Declines in diesem Szenario auftreten, ist es wichtig, den Hintergrund von 3DS2 und die spezifischen Anforderungen für CoF-Transaktionen zu betrachten.
Hintergrund: 3DS2 und CoF-Transaktionen
3DS2 ist ein Sicherheitsprotokoll, das entwickelt wurde, um Online-Zahlungen sicherer zu machen. Es ermöglicht eine bessere Authentifizierung des Karteninhabers durch die Bank, die die Karte ausgestellt hat. Credential on File bezieht sich auf die Speicherung von Zahlungsinformationen durch einen Händler oder Zahlungsanbieter zur Vereinfachung zukünftiger Transaktionen.
Bei CoF-Transaktionen gibt es zwei Arten: Customer Initiated Transactions (CIT) und Merchant Initiated Transactions (MIT). CIT sind Transaktionen, bei denen der Kunde aktiv an der Transaktion beteiligt ist, während MIT Transaktionen sind, die vom Händler ohne direkte Beteiligung des Kunden initiiert werden.
Warum treten Soft Declines bei 3DS2 auf?
1. Fehlende oder inkorrekte Kennzeichnung bei der initialen CIT
Wenn eine initiale Transaktion durchgeführt wird, muss diese im credentialOnFile
JSON-Objekt als CIT; initial=true
gekennzeichnet werden. Diese Kennzeichnung signalisiert, dass es sich um die erste Transaktion einer Reihe von CoF-Transaktionen handelt. Fehlt diese Kennzeichnung oder ist sie falsch, kann die Transaktion von der Bank des Karteninhabers als nicht authentifiziert betrachtet und daher abgelehnt werden (Soft Decline).
2. Fehlende Weitergabe der SchemeReferenceID in Folgetransaktionen
Nach der erfolgreichen Durchführung einer initialen Transaktion wird eine SchemeReferenceID
von dem Paygate zurückgegeben. Diese ID muss bei jeder Folgetransaktion übermittelt werden, um anzuzeigen, dass diese Transaktionen mit der initialen, bereits authentifizierten Transaktion verbunden sind. Wird diese ID nicht korrekt übertragen, oder fehlt sie, kann dies zu einem Soft Decline führen, da die Bank oder das Zahlungsgateway die Verbindung zur ursprünglichen, authentifizierten Transaktion nicht herstellen kann.
3. Falsches Flagging bei MIT-Transaktionen
Bei Merchant Initiated Transactions muss das Flag initial=false
gesetzt werden. Dies zeigt an, dass es sich um eine Folgetransaktion handelt, die auf einer früheren, vom Kunden autorisierten Transaktion basiert. Ein falsches Flagging hier kann ebenfalls zu einem Soft Decline führen, da die Transaktion nicht korrekt als Teil einer bereits autorisierten Reihe von Transaktionen identifiziert wird.
Zusammenfassung
Soft Declines bei 3DS2-Transaktionen, insbesondere im Zusammenhang mit Credential on File, treten in der Regel aufgrund von Unstimmigkeiten in der Kennzeichnung und der Datenübertragung auf. Es ist entscheidend, dass Händler und Zahlungsanbieter die initialen Transaktionen korrekt als CIT; initial=true
kennzeichnen, die SchemeReferenceID
bei allen Folgetransaktionen korrekt übertragen und bei MITs das Flag initial=false
setzen. Die Einhaltung dieser Anforderungen hilft, Soft Declines zu vermeiden und eine reibungslose Zahlungserfahrung für Kunden zu gewährleisten.